3. Tag: KYOTO: STADTERKUNDUNG
Als den Kaisern von Japan gegen Ende der Nara-Periode die buddhistischen Mönche zu mächtig geworden waren, ließen sie bis 794 Kyoto als ganz neue Hauptstadt errichten. Bis 1869 sollte Kyoto fast 1.100 Jahre lang kaiserliche Residenz bleiben.
Im Laufe der Jahrhunderte entstanden 1.600 buddhistische Tempel und 400 Shinto-Schreine. Dieses reiche kulturelle Erbe macht die Kaiserstadt Kyoto zu einer der sehenswertesten Städte in Asien.
Dank seiner unvergleichlichen kulturellen Bedeutung für Japan ist Kyoto im Zweiten Weltkrieg bewußt geschont worden und daher heute eine der besterhaltenen Städte in Japan!
Der kaiserliche Palast, einige Villen und Gärten gehören immer noch zum Besitz des Kaisers und können nur mit Genehmigung des Kaiserlichen Hofamts (Imperial Household Agency) besucht werden.
Sie besuchen einige der schönsten Tempel und Gärten in Kyoto.
Durch malerische Gassen gehen Sie hinauf zum Kiyomizu-Tempel oberhalb von Kyoto. Seine Terrasse ruht auf einer sehr kunstvollen Holzkonstruktion. Von hier oben haben Sie eine wundervolle Aussicht auf die Stadt Kyoto.
Sie fahren weiter in die Berge nördlich der Stadt zum berühmten Bambuswald von Arashiyama. Bambus ist sehr fest und doch biegsam und daher ein beliebtes Baumaterial. Den Japanern gilt er als Symbol der Stärke. Durch den Bambuswald führen verschiedene Pfade. Wenn Sie durch den Bambuswald gehen, hören Sie hoch oben das geheimnisvolle Rascheln der Bambusblätter.
Dann besuchen Sie einige der schönsten Tempel und Gärten in Kyoto.
Der Tenryuji-Tempel verfügt über einen herrlichen Landschaftsgarten, der sich seit seiner Anlage im 14. Jh. kaum verändert hat.
Wunderschön ist der Goldene Pavillon (Kinkakuji) in einem Park gelegen. Das Nijo-Schloß wurde 1630 von Ieyasu, dem Begründer des Tokugawa-Shogunats, erbaut. Durch die offenen Schiebetüren schauen Sie in die Räume hinein und fühlen sich in das Palastleben im 17. Jh. zurückversetzt.
Am späten Nachmittag nehmen Sie an einer Einführung in die japanische Teezeremonie teil. Eine Teemeisterin zeigt Ihnen die Rituale dieser japanischen Kontemplationsübung, die mehr als 450 Jahre alt ist.
Danach haben Sie noch etwas Zeit und können auf der Shijo- und Kawaramachi-Straße an vielen Geschäften vorbei bummeln. Sehr interessant für einen kleinen Imbiß ist die Marktstraße Nishiki-dori mit einem vielfältigen Angebot von japanischen Gerichten.
Typisch japanische Küche genießen Sie dann beim ersten Gruppen-Dinner.
4. Tag: KYOTO: AUSFLUG NACH NARA
Tagesetappe ca. 330 km
Am Morgen fahren Sie in den Stadtbezirk Fushimi im Westen von Kyoto. Hier besuchen Sie Fushimi Inari-Taisha, einen der ältesten und meist verehrten Shinto-Schreine in Japan.
Über viele Generationen haben Besucher des Schreins ein Schreintor (Torii) gestiftet. Sie stehen so dicht hintereinander, daß Sie wie durch einen Tunnel aus Schreintoren zum Tempel hinaufgehen.
Die vielen Fuchsstatuen stehen für den Fuchsgott Inari, in Japan zuständig für Reis, Tee und Sake.
Anschließend fahren Sie mit dem Bus weiter nach Nara (ca. 40 km), ein weiterer Höhepunkt Ihrer Reise durch Japan.
Im Jahre 710 wurde Nara zur ersten ständigen Hauptstadt von Japan, von der aus 74 Jahre lang das Land regiert wurde. Daher gilt Nara als Wiege der japanischen Kultur.
Die verschiedenen Klöster, Tempel und Schreine im Nara Park lassen sich bequem zu Fuß erkunden. Sie werden dabei von zahmem Rotwild begleitet, das sich gerne füttern läßt (Automaten mit Tierfutter stehen im Park). Die "heiligen Rehe von Nara" genießen Verehrung als Reittiere der Gottheiten des Kasuga-Schreins.
Besonders schön ist der Nara-Park zur Zeit der Kirschblüte!
Zu den größten und beeindruckendsten Bauten, die in der Nara-Periode (710-784) errichtet wurden, gehört der Todaiji-Tempel. Die große Halle ist mit 49 m Höhe und 51 m Breite der größte Holzbau der Welt. Darinnen thront "Daibutsu", 15 m hoch ist es die größte bronzene Buddhastatue der Welt, die aus 437 Tonnen Bronze gegossen wurde.
Sehenswert ist auch der Kasuga-Schrein aus dem 8. Jh. Den Weg zum Schrein säumen mehr als 3.000 Stein- und Bronzelaternen, die Gläubige im Laufe der Jahrhunderte gestiftet haben.
Sie besuchen den Tempel Yakushi-ji, dessen Anfänge noch in die Zeit zurückreichen bevor Nara Hauptstadt wurde. Er gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und seine einmaligen Pagoden zu den Nationalschätzen Japans.
Auf dem Weg zurück zu Ihrem Hotel in Kyoto machen Sie halt an Kyotos Hauptbahnhof. Der neue Bahnhof wurde 1997 eröffnet. Seine futuristische Architektur macht ihn seither zu einer (umstrittenen) Sehenswürdigkeit.
Am Abend haben Sie Gelegenheit an unserem Japanischen Abend teilzunehmen (nur bei Reiseanmeldung buchbar).
In den Gassen des alten, denkmalgeschützten Stadtteils Gion gibt es noch eines der in Japan selten gewordenen "hanamachi", ein Geisha-Viertel.
Klassische Geishas, was etwa "Person der Künste" bedeutet, unterhalten ihre Gäste mit traditionellen japanischen Künsten wie Musik, Gesang, Tanz, Kalligraphie, Teezeremonie und Konversation. Die Ausbildung dauert Jahre und entsprechend teuer ist die Engagierung einer Geisha.
Einen persönlichen Eindruck gibt Ihnen unser Japanischer Abend. Nach einem unterhaltsamen Shabushabu-Feuertopfessen, der typisch japanischen Variante einer Fleischfondue, erleben Sie den Auftritt einer Maiko. So heißt in Kyoto eine junge Frau in der Ausbildung zur Geisha. Sie führt zwei klassische Tänze auf und Sie gewinnen einen Eindruck von der Kunst einer Geisha!
5. Tag: Kyoto - KOYA-SAN: KONGOBU-TEMPEL
HINWEIS:
Heute nehmen Sie nur leichtes Handgepäck mit. Das Hauptgepäck wird von Kyoto per Kurier nach Kagoshima geschickt, wo es Ihnen ab morgen wieder zur Verfügung steht.
Am Morgen besuchen Sie den buddhistischen Tempel Sanjusangen-do aus dem 12. Jh. Berühmt ist seine Haupthalle. Mit einer Länge von mehr als 120 m ist es der längste Tempelbau in Japan. Auf seiner Veranda wurden im 17. Jh. Wettbewerbe im Bogenschießen abgehalten. Die Wettbewerbe dauerten 24 Stunden, in deren Verlauf die Schützen tausende Pfeile abschossen. Bei dieser buddhistischen Konzentrationsübung galt es nicht ein Ziel zu treffen sondern die Pfeile möglich weit parallel zur Halle zu schießen.
Im Inneren der Halle steht die berühmte Figur der "Tausendarmigen Kannon", die zu den Nationalschätzen Japans gehört. Neben der großen Figur beherbergt die Haupthalle 1.001 kleine Figuren der Kannon.
Dann fahren Sie mit dem Bus in die bergige Landschaft Koya-san südlich von Osaka. Hier wurde im 9. Jh. vom buddhistischen Mönch Kobo Daishi die Shingon-Schule des Buddhismus begründet. Koya-san wurde zum wichtigsten spirituellen Zentrum des alten Japan. Heute noch erhalten sind 117 Klöster mit dem Kongobu als Haupttempel. Viele Anhänger des Shingon-Buddhismus wollten an diesem heiligen Ort begraben werden. Der Friedhof in Koya-san ist der älteste und größte Friedhof in Japan. Die Atmosphäre in dem stillen Wald mit den vielen historischen Gräbern ist sehr beeindruckend.
Sie bleiben für diese Nacht als Gast im buddhistischen Tempel. Nach einem vegetarischen Abendessen schlafen Sie auf einer traditionellen Tatami (Hartgrasmatte) auf dem Boden. Alkohol und Nikotin sind im Tempel nicht gestattet.
6. Tag: Koya-san – Expresszug Shinkansen – KAGOSHIMA / KYUSHU
Am frühen Morgen hören Sie die Gesänge der Mönche und nehmen am täglichen Shingon-Ritualgebet teil. Nach einem vegetarischen Frühstück endet Ihre Begegnung mit dem japanischen Buddhismus und Sie kehren in die moderne Welt zurück.
Mit einem Regionalzug fahren Sie zurück nach Osaka. Hier erwartet Sie Japans Super-Schnellzug Shinkansen.
Bereits 1964 in Dienst gestellt, ist Shinkansen der erste Hochgeschwindigkeitszug der Welt. Der Shinkansen erreicht nicht nur hohe Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h sondern vor allem sehr hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten von etwa 200 km/h, da er auf eigener Trasse fährt ohne Verkehr mit anderen Zügen.
So benötigt der Shinkansen für die 910 km lange Strecke bis Kagoshima nur rund 4 Stunden. Genießen Sie die schnelle und doch angenehm ruhige Fahrt und lassen die Landschaft vorüberziehen.
Die Inseln Honshu und Kyushu trennt die Kammon-Straße, die an ihrer schmalsten Stelle nur etwa 600 m breit ist. Der Shinkansen unterquert die Kammon-Straße durch einen Tunnel und fährt bis ganz in den Süden der Insel Kyushu zu Ihrem Tagesziel Kagoshima.
Ein Taxi-Transfer bringt Sie zu Ihrem Hotel.
7. Tag: KAGOSHIMA: AUSFLUG NACH CHIRAN
Die Hafenstadt Kagoshima mit rund 600.000 Einwohnern ist malerisch gelegen an der großen Kagoshima-Bucht, die sich 80 km weit ins Land erstreckt.
Auf einer Insel in der Bucht, der Stadt direkt gegenüber, liegt der aktive Vulkan Sakurajima. Ähnlich wie Neapel vom Vesuv überragt wird, bestimmt der Vulkan Sakurajima das Stadtbild von Kagoshima. Kagoshima wird deshalb auch das "Neapel von Japan" genannt. Eine Städtepartnerschaft verbindet seit 1960 beide Städte.
Aufgrund seiner westlichen Lage war Kyushu die erste Insel, die westliche Reisende in Japan erreichten. 1549 betrat der Jesuit Franz Xaver als einer der ersten Europäer in Kagoshima japanischen Boden. Er begründete die jesuitische Missionierung Japans, die besonders in Kyushu einige Erfolge erzielte.
Sie besuchen den herrlichen Landschaftsgarten Isotei-en. Er liegt auf einer Anhöhe und bietet neben abwechslungreichen Pflanzen, Teichen, Brücken und kleinen Pavillons einen spektakulären Blick auf die Bucht und den majestätischen Vulkangipfel (1.118 m).
Mit der Fähre setzen Sie dann zur Vulkaninsel Sakurajima über. Der Sakurajima gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans. Dennoch ist die Insel bewohnt und ein beliebtes Touristenziel. Regelmäßiger Fährverkehr verbindet die Insel mit der Stadt Kagoshima. Japan liegt auf dem Pazifischen Feuerring und daher gehören Vulkanismus und Erdstöße zum Alltag der Japaner. Von einem Aussichtspunkt haben Sie einen eindrucksvollen Blick auf den Vulkan.
Am Nachmittag unternehmen Sie einen Busausflug in die kleine Stadt Chiran im Süden von Kagoshima gelegen. Hier wohnten bis Ende des 19. Jhs. viele Samurai, Mitglieder des privilegierten Kriegerstands im feudalen Japan. Hinter dichten Hecken liegen heute noch zahlreiche Samurai-Villen umgeben von wunderschönen Gärten. Hinter jeder Hecke verbergen sich ein anderer Garten und eine andere Villa.
Von Chiran, im äußersten Süden von Kyushu gelegen, starteten am Ende des 2. Weltkriegs Kamikaze-Piloten zu ihrem letzten Einsatz in der Schlacht um Okinawa. Ein Museum erinnert an diese Männer, die todesmutig und doch so sinnlos ihr Leben opferten.
8. Tag: Kagoshima – Fukuoka – Arita – NAGASAKI
HINWEIS:
Das große Gepäck wird am Morgen nach Nagasaki vorausgeschickt, wo es Ihnen am Abend wieder zur Verfügung steht.
Am frühen Morgen verlassen Sie Kagoshima und fahren mit dem Shinkansen in knapp zwei Stunden nach Fukuoka im Norden von Kyushu (ca. 280 km).
Die Hafenstadt Fukuoka ist mit rund 1,6 Mio. Einwohnern die größte Stadt auf der Insel Kyushu. Ihre Lage ist ideal für die Verbindung mit dem asiatischen Festland. Schon im 11. Jh. ließen sich hier chinesische Händler nieder. Heute gibt es u.a. eine regelmäßige Fährverbindung mit Busan in Südkorea.
Mit dem Bus fahren Sie nach Dazaifu wenige Kilometer südlich von Fukuoka. Dazaifu war in der frühen Geschichte Japans ein wichtiges militärisches und kulturelles Zentrum.
Bedeutend ist der Dazaifu Tenman-gu, ein weitläufiger Shinto-Schrein. Er ist dem Tenjin (Schutzgott) der Schreiber und Gelehrten geweiht, zu dem der Gelehrte Sugawara no Michizane nach seinem Tod erhoben wurde. Auf dem großen Gelände des Schreins stehen zahlreiche Tore, Hallen, Brücken und Bäume. Darunter auch der "Fliegende Pflaumenbaum". Der frommen Überlieferung zufolge ist er Sugawara von Kyoto nach Dazaifu nachgeflogen.
Sie fahren weiter in den kleinen Ort Arita, weltbekannt für das Imari-Porzellan. Schon 1616 – also rund 100 Jahre vor Meißen! – gelang es in Arita, Porzellan herzustellen und damit das mehr als 700 Jahre währende chinesische Monopol zu brechen.
Versteckt in den Bergen liegt das Dorf Okawachiyama. Hier wurden hochwertigste Keramikwaren ausschließlich für die herrschenden Kreise der Shogune, Fürsten und Kaiser hergestellt. Die Herstellung war streng geheim und deshalb sollte kein Außenstehender Okawachiyama damals betreten. Bis heute hat das Dorf seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Freuen Sie sich auf einen Spaziergang durch das alte Japan!
Sie fahren weiter zu Ihrem Tagesziel, der Hafenstadt Nagasaki, wo Sie am frühen Abend ankommen. Nagasaki mit rund 400.000 Einwohnern liegt an der Westküste der Insel Kyushu an einem der schönsten Naturhäfen Japans inmitten einer sanften Hügellandschaft.
Traurige Berühmtheit erlangte Nagasaki als am 9. August 1945 – nur drei Tage nach Hiroshima – über der Stadt die zweite Atombombe der Weltgeschichte gezündet wurde. Der Friedenspark Nagasaki erinnert an die Verwüstungen durch die Atombombe.
9. Tag: NAGASAKI: STADTERKUNDUNG
Vom Kernland Japan aus betrachtet liegt Nagasaki am "Ende der Welt". Entsprechend bestand hier zunächst nur ein kleines, unbedeutendes Fischerdorf.
Das änderte sich sehr schnell, nachdem 1543 portugiesische Kaufleute als erste Europäer nach Kyushu kamen, um Handel mit dem Land zu treiben, das bis dahin nur aus Marco Polos Erzählungen als Goldland "Zipangu" bekannt war. Historisch bedeutend war die Einfuhr von Feuerwaffen, die bis dahin in Japan gänzlich unbekannt waren.
Für den lebhaften und sehr lukrativen Auslandshandel wurde Nagasaki als zentraler Hafen bestimmt. Portugiesische, chinesische und niederländische Kaufleute hatten ihre Handelsniederlassungen in Nagasaki, das durch diese Kontakte zu Ausländern auch für Japaner zum Fenster zur Welt wurde.
Anfang des 17. Jhs. endete diese Phase mit Christenverfolgungen und Ausweisung fast aller Ausländer. Nur die Niederländer durften eine Faktorei auf der kleinen Insel Dejima betreiben. Bis zum 19. Jh. verschloß sich Japan wieder vor der Welt. Nur diese kleine Faktorei blieb geöffnet, über die Japan alle Kontakte mit dem Westen abwickelte.
Chinesen stellten die größte Gruppe der Ausländer. Es gibt heute noch ein Chinatown in Nagasaki mit vielen Restaurants und chinesischen Tempeln. Sie besuchen den Sofuku-ji, einen Tempel im Stil der Ming-Dynastie, der zu den Nationalen Schätzen Japans gehört.
Dann besuchen Sie die künstlich angelegte Halbinsel Dejima, auf der die Niederländische Ostindien-Kompanie ihre Faktorei betrieb. Die Halbinsel ist inzwischen im Stadtgebiet aufgegangen, aber die bauliche Struktur mit kleinen Häusern und Lagerhallen wurde rekonstruiert. Neben dem Handel war Dejima auch sehr bedeutend für den kulturellen Austausch, denn der Westen und Japan wussten nichts voneinander.
Glover Garden ist ein weiterer Zeitzeuge für die westlich-japanische Handelsbeziehung. Der schottische Kaufmann Glover baute sich gegen Ende des 19. Jhs. eine repräsentative Residenz in einer herrlichen Gartenanlage auf einem der Hügel rund um Nagasaki. Später kamen ähnliche Residenzen zu der Anlage hinzu, die heute zu den älstesten Bauten im europäischen Stil in Japan gehören.
Genießen Sie vom Glover Garden einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Hafen.
10. Tag: Nagasaki – HIROSHIMA & INSEL MIYAJIMA (INSEL HONSHU)
HINWEIS:
Heute nehmen Sie nur leichtes Handgepäck mit. Das Hauptgepäck wird von Nagasaki per Kurier nach Takayama geschickt, wo es Ihnen ab morgen wieder zur Verfügung steht.
Am Morgen fahren Sie zunächst mit einem Regionalzug nach Fukuoka und von dort weiter mit dem Shinkansen-Expresszug zurück auf die Insel Honshu nach Hiroshima.
Nicht weit von Hiroshima liegt in der Seto-Inlandsee, dem großen Binnenmeer, das die Inseln Honshu, Shikaku und Kyushu trennt, die heilige Insel Miyajima.
Der Name bedeutet "Schrein-Insel". Hier besuchen Sie den einzigartigen Itsukushima-Schrein, dessen Gebäude dicht am Ufer im Meer auf Stelzen stehen. Bei Flut scheint der ganze Schrein im Meer zu schwimmen. Itsukushima gilt als schönster Shinto-Schrein in Japan. Berühmt ist das Torii, das sich bei Flut rot glänzend im Wasser spiegelt.
Am Nachmittag fahren Sie mit Fähre und Regionalzug zurück aufs Festland und erkunden Hiroshima.
Als am 6. August 1945 um 8:15 Uhr 580 m hoch über Hiroshima die erste Atombombe gezündet wurde, begann ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte.
Von den unbeschreiblichen Verwüstungen ist heute nichts mehr zu sehen, denn seit 1949 wurde die Stadt rasch wieder aufgebaut. Nur die Ruine der ehemaligen Industrie- und Handelskammer ist als "Atombombenkuppel" im Zustand ihrer Zerstörung erhalten worden und dient heute als Mahnmal.
Sie besuchen die Gedenkstätten mit dem Friedensmuseum und spazieren durch den Friedenspark, dem Zentrum der Bombenexplosion.
Heute abend können Sie selber kochen. In einem der beliebten Okonomiyaki-Restaurants stellt man Ihnen eine heiße Eisenplatte auf den Tisch und dazu Mehl, Wasser, Eier, Gewürze, Gemüse, Fisch, Fleisch und was sich sonst noch braten läßt.
Sie mischen sich nach Ihrem Geschmack einen Fladen, der auf der Eisenplatte gebraten wird - und fertig ist die "Japanische Pizza"!
11. Tag: Hiroshima – Himeji - TAKAYAMA
Am Morgen fahren Sie mit dem Shinkansen nach Nagoya. Ihre Fahrt unterbrechen Sie in Himeji für eine eindrucksvolle Besichtigung.
Majestätisch auf einem Hügel erhebt vor Ihnen die Burg Himeji.
Nach umfangreichen Renovierungen in den letzten Jahren erstrahlen ihre Gebäude wieder in blendendem Weiß.
"Burg des weißen Reihers" wird sie deshalb auch genannt. Bei aller Schönheit ist die Burg auch ein meisterhafter Festungsbau, der die ewigen Feudalkriege in Japan ohne Zerstörungen überdauert hat. Heute gilt die Burg Himeji als schönste Burg Japans und gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans und seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Anschließend fahren Sie weiter nach Nagoya und dann mit dem Bus in die Bergwelt der Japanischen Alpen nach Takayama, wo Sie am frühen Abend ankommen.
Takayama liegt auf einer Höhe von 573 m am Ufer des Miyagawa ca. 75 km westlich von Matsumoto. Bei guter Sicht haben Sie von Takayama einen herrlichen Blick auf die 3.000 m hohen Berge der Japanischen Alpen.
Ihre Blüte erlebte die Stadt in der Edo-Periode (1600-1868) als viele wohlhabende Kaufleute hier lebten. Aus dieser Zeit hat sich die einzigartige Altstadt erhalten.
12. Tag: TAKAYAMA & SHIRAKAWA-GO
Am Vormittag erkunden Sie die historische Altstadt von Takayama.
Auf dem geschäftigen Morgenmarkt bieten die Bauern aus der Umgebung ihre Produkte an. Dann besuchen Sie Takayama Jinya, einen Bau im traditionellen japanischen Stil, in dem in der Edo-Periode die Provinzverwaltung untergebracht war. Wegen seiner reichen Holzvorkommen unterstand die Stadt direkt dem Shogun.
Sie bummeln dann noch etwas durch die wunderschöne Altstadt mit vielen alten Wohnhäusern aber auch Werkstätten, Läden und Sakebrauereien, von denen einige schon seit Jahrhunderten im Geschäft sind.
Am Nachmittag Fahrt nach Shirakawa-go (ca. 40 km), ein malerisches Dorf mit strohgedeckten Bauernhäusern.
Im Winter tief verschneit, im Frühjahr eingebettet in frisches Grün und im Herbst umgeben von einer überwältigenden Symphonie von prächtig verfärbtem Laub, ist dieses abgelegene Bergdorf einfach ein Traum! Man glaubt kaum, in Japan zu sein.
Ganz unvergleichlich sind die Häuser im traditionellen Gassho-Stil. Die geräumigen Häuser sind drei bis vier Stockwerke hoch. Die sehr steil aufragenden Strohdächer erinnern an zum Gebet gefaltete Hände, was auch die Bedeutung des Wortes "gassho" ist.
Das ganze Ensemble des Dorfes Shirakawa-go ist seit 1995 UNESCO-Weltkulturerbe. Hier erleben Sie einen sehr schönen Teil des alten Japans!
Am frühen Abend Fahrt mit dem Bus zurück nach Takayama.
13. Tag: Takayama – Japanische Alpen - Matsumoto - FUJI-HAKONE-IZU-NATIONALPARK
Durch die herrliche Landschaft der Japanischen Alpen fährt Ihr Bus nach Matsumoto.
Dank seiner Höhenlage hat Matsumoto besonders im Sommer, wenn es in weiten Teilen Japans schwülheiß ist, ein sehr angenehmes Klima.
"Bunka kaoru arupusu no joka-machi" (Die nach Kultur duftende Burgstadt der Alpen) nennt sich stolz die rund 230.000 Einwohner zählende Stadt.
Die kulturelle Sehenswürdigkeit ist die Burg Matsumoto, mit deren Bau 1504 begonnen wurde. Sie ist ein klassisches Beispiel für eine "hirashiro" (in der Ebene gebaute Burg), die aufgrund ihrer schwarzen Farbe auch "Krähenburg" genannt wird.
Die Stürme der japanischen Geschichte überstand sie nahezu unversehrt und gehört heute mit den Burgen in Himeji und Kumamoto als Teil des offiziellen Nationalschatzes Japans zu den "drei berühmten Schlössern Japans".
HINWEIS:
Bei Reisetermin 22.10.25 wird der Programmpunkt Matsumoto durch einen Spaziergang im landschaftlich wunderschönen Alpenhochtal Kamikochi ersetzt.
Nach der Besichtigung geht die Fahrt weiter durch die Japanischen Alpen.
Die mehr als 3.000 m hohe Gebirgskette bildet ein beeindruckendes Panorama. Neben dem Berg Fuji befinden sich hier der Mt. Kitadake (3.193 m) und der Mt. Hotakadake (3.190 m).
Schließlich erreichen Sie das Gebiet der Fünf-Fuji-Seen im Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark. Die Seen werden vom Regen gespeist, der auf den Fuji niedergeht. Der Blick über den Kawaguchi-See zum Berg Fuji, der sich fast direkt dahinter erhebt, ist beeindruckend!
Wenn dann noch die Kirschblüte die Ufer verzaubert, ist der Eindruck überwältigend. Berg Fuji und der Kawaguchi-See gehören seit 2013 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Mit 3.776 m ist ist der Fuji-san, wie die Japaner ihn respektvoll nennen, der höchste Berg Japans. Obwohl der Vulkan Fuji - wie ganz Japan - auf dem Pazifischen Feuerring liegt, ist er wenig aktiv und 1707 zum letzten Mal ausgebrochen.
Etwas weiter südlich entstand nach dem letzten Ausbruch des Vulkans Hakone vor 3.000 Jahren in seinem Krater der wunderschöne Ashisee. In seinem blauen Wasser steht malerisch das rote Torii (Schreintor) des Hakone-Schreins. Dahinter erhebt sich in der Ferne majestätisch der Gipfel des Berg Fuji.
Nach den vielen Eindrücken dieses Tages können Sie sich am Abend in Ihrem Hotel am Ufer des Ashisees in einem typisch japanischen Onsen (Thermalbad) erholen.
14. Tag: Fuji-Hakone-NP – Kamakura - TOKIO
Tagesetappe ca. 180 km
Bei schönem Wetter unternehmen Sie eine Bootsfahrt in der herrlichen Berglandschaft und noch einmal den Blick auf den Berg Fuji.
Vom Nationalpark fahren Sie weiter an die Pazifikküste und erreichen Kamakura.
Yoritomo, der erste Shogun der japanischen Geschichte, errichtete hier den Sitz seiner Militärregierung. Von 1192 bis 1333 wurde Japan von Kamakura aus regiert (Kamakura-Zeit).
Heute nur eine beschauliche Kleinstadt, zeugen immer noch 65 buddhistische Tempel und 19 Shinto-Schreine von der bedeutenden Vergangenheit. Im Hasedera-Tempel sehen Sie Tausende von Figuren des Gottes Jizo, der als Schutzheiliger der Kinder oft auch als Kind dargestellt wird.
Im Kotokuin-Tempel besuchen Sie den berühmten Großen Buddha Daibutsu aus dem 13. Jh. Die fast 13 m hohe Sitzfigur aus Bronze meditiert heute im Freien, weil der ursprüngliche Tempelbau von einer Flutwelle zerstört wurde. Mit halbgeschlossenen Augen und einem sanften Lächeln gilt dieser Buddha auch als "schönster Japaner".
Schließlich erreichen Sie die dichtbesiedelte Metropolregion Tokio, mit rund 37 Mio. Einwohnern auch die größte Metropolregion der Welt.
Streng genommen gibt es gar keine Stadt Tokio! 23 selbständige Bezirke bilden den Kern eines Ballungsraums mit Namen Tokio mit rund 13 Mio. Einwohnern.
Folglich gibt es keinen Bürgermeister von Tokio und auch kein Rathaus. Überkommunale Aufgaben wie etwa die Organisation der Wasserversorgung oder der Feuerwehr erfüllt die Präfektur Tokio, zu der zusätzlich das Umland mit einigen weiteren Großstädten gehört.
Während der Kirschblüte sollten Sie am Abend den Ueno-Park oder Sumida-Park besuchen. Mehr als 1000 Kirschbäume schaffen einen betörenden, zartrosa Blütenhimmel! Das Betrachten der Kirschblüte - japanisch "Hanami" - ist bei den Japanern sehr beliebt, die in Scharen in den Parks mit (lauter) Musik und Sake ausgelassen dieses Blütenwunder feiern.
15. Tag: TOKIO: STADTERKUNDUNG
Tokio ist keine alte Stadt. Im 15. Jh. gegründet, wurde das Dorf namens Edo erst nach der Meiji-Revolution 1868 zur Hauptstadt von Japan. Dabei stellte man den Namen der bisherigen Hauptstadt Kyo To um zu To Kyo, was "östliche Hauptstadt" bedeutet.
Tokio zählt mit mehr als 12 Mio. Einwohnern zu den größten Städten der Welt. Moderne Wolkenkratzer aus Glas und Stahl erheben sich im Stadtbild, die nachts im Schein riesiger Neon-Reklamen leuchten.
Die berühmte Ginza ist eine der edelsten und teuersten Einkaufs- und Geschäftsstraßen der Welt.
Und doch ist Tokio eine Metropole ganz eigener Art!
Neben diesen üblichen Bauten, wie man sie auch in anderen Mega-Städten findet, erstreckt sich auf einer riesigen Fläche, völlig unübersichtlich und wirr, ein ganz anderes, beinahe dörfliches Tokio!
Schmale, zweigeschossige kleine Häuser stehen dicht an dicht. Die Gäßchen dazwischen sind oft so eng, daß nur ein Auto hindurch paßt, bei dem man kaum die Türen aufmachen kann (daher hat der typisch japanische Kleintransporter Schiebetüren! Wir kennen sogar Gäßchen, in denen man mit den Schultern anstößt!).
Eine Fülle kleiner Familienlokale und "Tante Emma-Läden" beleben das Straßenbild und machen jeden Bummel zu einem Erlebnis, bei dem es viel zu entdecken gibt. Inmitten einer großzügigen Parkanlage besuchen Sie den Meiji-Schrein. Sie betreten den bedeutendsten Shinto-Schrein Tokios durch ein 13 m hohes "Torii" (Schreintor), das höchste Japans.
Der Schrein erinnert an Kaiser Meiji, dem es 1868 im Zuge der Meiji-Restauration gelungen war, nach rund 600 Jahren des Shogunats die Macht wieder in das Kaiserhaus zu verlagern.
Ganz in der Nähe liegt der flippige Stadtteil Harajuku mit seinen Läden und Boutiquen ein wichtiges Modezentrum.
Dann geht es weiter in den Stadtteil Shinjuku im Westen von Tokio. Shinjuku ist ein bedeutendes Wirtschaftszentrum, in dem sehr viele Menschen arbeiten. Den Bahnhof von Shinjuku passieren jeden Tag rund 3 Mio. Menschen!
Damit gehört der Bahnhof von Shinjuku zu den verkehrsreichsten Bahnhöfen auf der ganzen Welt.
Da selbst Erdbeben den Boden hier nicht so leicht erschüttern können, hat Shinjuku eine eindrucksvolle Skyline von Wolkenkratzern, von denen es wegen der allgemeinen Erdbebengefahr in Tokio sonst nicht so viele gibt.
Buchstäblich "herausragend" ist das Tokyo Metropolitan Government Building mit 48 Stockwerken und einer Höhe von 243 Metern.
Als Sitz der Verwaltung der Präfektur Tokio gilt es auch als das "höchste Rathaus der Welt". Der japanische Stararchiktekt Kenzo Tange hat es in den Jahren 1988-1991 für rund 1 Milliarde Euro erbaut. Mit dem Expresslift fahren Sie hoch zur Aussichtsplattform, von der Sie prächtige Ausblicke auf das Häusermeer von Tokyo haben und – bei gutem Wetter – sogar in der Ferne den Berg Fuji sehen.
Dann bummeln Sie über die berühmte Ginza, Tokios eleganteste und teuerste Einkaufsstraße, die dem ganzen Stadtteil ihren Namen gegeben hat.
Am Wochenende wird die Ginza für den Autoverkehr gesperrt und zur größten Fußgängerzone von Tokio.
Auf der Fahrt nach Asakusa sehen Sie den imposanten "Tokyo Skytree".
Seit seiner Einweihung im Mai 2012 ist er mit 634 Metern der höchste Fernsehturm der Welt und nach dem Burj Khalifa in Dubai das zweithöchste Bauwerk der Welt!
Zum Abschluß erkunden Sie den Stadtteil Asakusa im Bezirk Taito. Asakusa war bis zum Zweiten Weltkrieg das klassische Unterhaltungsviertel von Tokio mit vielen Restaurants, Bars, Theatern und Kinos.
Hier besuchen Sie Senso-ji, den ältesten und heute noch populärsten buddhistischen Tempel in Tokio. Der Tempel ist der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit geweiht, die in Japan Kannon heißt und bei den Tokiotern sehr beliebt ist!
Der Weg zum Kannon-Tempel führt über die stets belebte Ladenstraße Nakamise Dori, wo Sie bis in die späten Nachtstunden preiswert einkaufen können und weiter durch das Donnertor mit einem riesigen, 300 kg schweren, roten Lampion.
Dicht umlagert ist das Weihrauchbecken im Kannon-Tempel: nach dem Volksglauben hat der Weihrauch, mit der Hand auf schmerzende Körperteile gebracht, heilende Wirkung.
16. Tag: TOKIO: FREIZEIT oder AUSFLUG NIKKO (OPT)
Tagesetappe ca. 360 km
Tag zur freien Verfügung für eigene Entdeckungen in Tokio.
Mag die Bebauung auch ziemlich planlos erscheinen (selbst Taxifahrer müssen öfters nach dem Weg fragen), Japans Hauptstadt hat ein ganz vorzügliches U-Bahn- und S-Bahn-System, in dem sich auch der Tourist gut zurechtfindet und so schnell und preiswert eigene Entdeckungsfahrten unternehmen kann.
Alternativ empfehlen wir Ihnen den optionalen Ausflug mit Bus oder Zug gemeinsam mit Ihrer Reiseleitung nach Nikko. Nikko MUSS man gesehen haben!
Etwa 120 km nördlich von Tokio liegt das Städtchen Nikko im landschaftlich sehr schönen Nikko Nationalpark. Zwischen dem 8. und 17. Jh. wurden herrliche buddhistische Tempel und shintoistische Schreine erbaut. Sie besichtigen in Nikko den Taiyuin-Tempel und den Toshogu-Schrein.
Sie liegen in einem Wald von prächtigen, jahrhundertealten Zedern und gehören zu Japans schönsten Bauten und zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Rinnoji-Tempel entstand bereits 766 und ist der älteste Tempel in Nikko. Klar und einfach sind die schlichten Linien dieses Bauwerks.
Ganz anders der Toshogu-Schrein! 1634-1636 erbaut zur Verherrlichung von Ieyasu, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats.
Leuchtend rot lackiert, üppig mit Metall beschlagen und überreich mit Schnitzereien und Bemalungen verziert, bietet der Schrein einen oppulenten Anblick, wie er in Japan nahezu einzigartig ist.
Dann geht am späten Nachmittag die Fahrt zurück nach Tokio.
Am Abend sitzen Sie beim letzten Gruppen-Dinner beisammen und können Ihre Japaneindrücke austauschen.
17. Tag: Tokio – RÜCKFLUG FRANKFURT
Morgens Bustransfer zum Flughafen Haneda. Eine erlebnisreiche Reise durch Japan geht damit zu Ende.
Flug mit ANA von Tokio nach Frankfurt.
Ankunft in Frankfurt am Nachmittag.