2. Tag: Bilbao - PAMPLONA
Tagesetappe ca. 150 km
Am Vormittag erkunden Sie die Stadt Bilbao. Die Hauptstadt des Baskenlands hat heute rund 345.000 Einwohner. Gegründet im Jahr 1300 war Bilbao eine Station des Camino de la Costa, des Jakobswegs an der Küste. Die Stadt lebte jahrhundertelang von Abbau und Verarbeitung von Eisenerz. Mit dem Niedergang der Industrie war Bilbao von großer Arbeitslosigkeit geplagt.
Aber dann begannen die Stadtväter und -mütter ein mutiges Modernisierungsprogramm. In den 1990er Jahren begann Bilbao sein Image einer grauen Industriestadt zu ändern. Die Innenstadt wurde neu konzipiert und Stararchitekt Norman Forster entwarf die Stationen einer neu gebauten Metrolinie.
Höhepunkt der Modernisierung und Neuerfindung von Bilbao ist das heute weltberühmte Guggenheim-Museum vom Architekt Frank O. Gehry, das 1997 eröffnet wurde.
In der Folge erlebte die Stadt großen Aufschwung und touristischen Boom, der als "Bilbao-Effekt" berühmt wurde.
Sie besuchen die Altstadt mit schönen Arkadengängen um die Plaza Nueva und die Kathedrale. Dann besichtigen Sie den ungewöhnlichen Bau des Museo Guggenheim Bilbao zunächst von außen und danach auch die Ausstellung moderner Kunst im Inneren (mit Audioguides).
Am Nachmittag fahren Sie weiter nach Pamplona, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs von Navarra. Berühmt ist Pamplona für die einzigartige Fiesta de San Fermin, wenn mächtige Kampfstiere durch die Altstadtgassen zur Plaza de Toros rennen.
Am Abend können Sie die Stadt in eigener Regie erkunden. Besonders sehenswert ist die Altstadt mit der ockerfarbenen Kathedrale mit Zwillingstürmen und der Fassade aus dem 18. Jh. Auch das barocke Rathaus sollten Sie ansehen.
In einer der schönen, urigen Bars können Sie noch ein Getränk zu sich nehmen.
3. Tag: PAMPLONA: AUSFLUG LEYRE – SANGÜESA - OLITE
Tagesetappe ca. 135 km
Das Kloster Leyre liegt etwa 50 km östlich von Pamplona. Die heutigen Bauten stammen aus dem 11 Jh. als Leyre als kirchenpolitisches Zentrum des Königreichs Navarra neu begründet wurde. Die frühromanische Basilika besteht aus einer Unter- und einer Oberkirche, die durch ein figurenreiches, prächtiges Westportal betreten wird. Lassen Sie die ganz eigene Stimmung auf sich wirken, die von diesem Bau aus den Anfängen des romanischen Baustils ausgeht.
Vorbei am blauen Stausee von Yesa erreichen Sie nach wenigen Kilometern das Städtchen Sangüesa.
Für die Jakobspilger, die aus Südfrankreich über die Pyräneen gezogen kamen, war Sangüesa eine wichtige Station. König Alfons I. von Navarra ließ im 12. Jh. einen Palast bauen, von dem nur noch die Schloßkapelle Santa Maria la Real erhalten blieb.
Die kleine Kirche mit mächtigem Vierungsturm hat ein herrliches Südportal mit Darstellungen des Jüngsten Gerichts mit Ungeheuer und Dämonen, Aposteln und Heiligen und in der Mitte thronend Jesus als Weltenrichter. Es ist eines der figurenreichsten Kirchenportale auf dem ganzen Jakobsweg.
Das Städtchen Olite wird überragt von der mächtigen Anlage des Palacio Real de Olite. König Karl III. von Navarra baute die Burg im 15. Jh. zu seiner Residenz aus. Aber nach dem Tod des Königs zerfiel das Königreich Navarra und Olite verlor seine Bedeutung als königliche Residenzsstadt.
Es sind aus dieser Zeit noch einige alte Paläste und Residenzen erhalten, die einen Rundgang durch den Ort lohnen.
Dann fahren Sie zurück in Ihr Hotel in Pamplona.
4. Tag: Pamplona – Puente la Reina - Santo Domingo de la Calzada - BURGOS
Tagesetappe ca. 230 km
Am Vormittag unternehmen Sie eine kleine, leichte Wanderung auf dem Jakobsweg von Uterga über Obanos nach Puente la Reina (ca. 2,5 Std.)
Die berühmte alte Steinbrücke Puente la Reina vereint die beiden Pilgerwege aus Nord- und Südfrankreich zum Hauptweg des Jakobswegs, auch Camino Frances genannt.
Für die Jakobspilger war es im Mittelalter die einzige Möglichkeit, den Fluß zu überqueren. Wegen dieser Brücke entwickelte sich hier das gleichnamige Städtchen.
Von seiner großen Zeit als Verkehrsknotenpunkt am wichtigsten Pilgerweg des Mittelalters künden heute noch zahlreiche Pilgerkirchen, Hospize und Adelspaläste.
Ihr nächstes Ziel ist Logrono, Hauptstadt der herrlichen Weinregion Rioja. Schon im Mittelalter waren die Rioja-Weine berühmt und beliebte Stärkung für die Pilger. Etwas nördlich liegt das Städtchen Laguardia. Der mittelalterliche Ortskern liegt auf einem Hügel, den heute noch Teile der alten Stadtmauer umgeben. Bedeutend ist die Kirche Santa Maria de los Reyes, mit einem herrlichen Südportal. Auch Laguardia lebt vom Weinanbau. Es gibt im Ort verschiedene Bodegas. Sie besuchen eine Bodega und kosten Rioja-Weine.
Anschließend fahren Sie mit dem Bus weiter nach Santo Domingo de la Calzada, die 5. Station auf dem Weg nach Santiago und einer der berühmtesten Orte am Jakobsweg.
Hier lebte einst Domingo, der im frühen 11. Jh. die Straßen (calzada) für die Pilger ausbesserte. Nach seiner Heiligsprechung wurde 1158 der Grundstein für eine herrliche Kathedrale gelegt.
In der Kathedrale gibt es neben Altar und Kreuzgang auch einen Hühnerstall. Darin scharren und gackern eine lebende weiße Henne und ein weißer Hahn und erinnern an das berühmte "Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada", das alle Jakobspilger des Mittelalters kannten.
Was es mit diesem "Hühnerwunder" auf sich hat? Kommen Sie mit uns nach Santo Domingo und erfahren es vor Ort!
Anschließend Weiterfahrt nach Burgos, die ehemalige Residenzstadt der Könige von Kastilien. Die im Jahr 884 gegründete Stadt glänzt mit prachtvollen Bauten, mittelalterlicher Romantik sowie platanengesäumten Promenaden.
5. Tag: BURGOS & SANTO DOMINGO DE SILOS & LERMA
Der architektonische Höhepunkt von Burgos ist die Kathedrale, mit deren Bau 1221 begonnen wurde. Sie ist nach Sevilla und Toledo die drittgrößte in Spanien.
Mit ihren zahlreichen Türmchen, hohen Strebepfeilern, dem skulpturengeschmückten Kreuzgang und Figuren an den Fassaden gehört sie zum Besten, was gotische Architektur in Spanien zu bieten hat.
Seit 1221 arbeiteten auch deutsche Baumeister, z.B. Simon von Köln, an dem Langzeitprojekt. Er war verantwortlich für die 84 m hohen Zwillingstürme an der Hauptfassade. Zu den Besonderheiten der Kathedrale gehören die Kapellen, vier davon in der Größenordnung kleinerer Landkirchen.
Unter dem berühmten Sterngewölbe der Vierung ruht Rodrigo Diaz de Vivar, der Nachwelt besser bekannt als "El Cid", der im 11. Jh. großen Anteil an der Reconquista hatte.
Weitere bedeutsame Bauten sind der Arco de Santa Maria, ein mit imposanten Statuen geschmückter Torbogen aus dem 16. Jh., die Casa del Cordón aus dem 15. Jh. und die Kirche San Nicolás oberhalb der Kathedrale.
Nach der Stadt erkunden Sie bedeutende Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Burgos. Das mittelalterliche Kloster Santo Domingo de Silos ist berühmt für seinen zweigeschossigen Kreuzgang. Die Bögen des Kreuzgangs stützen schlanke Doppelsäulen mit herrlichen romanischen Kapitellen.
Das Städtchen Lerma erlebte seine größte Blüte im 16. Jh. als Residenz des Herzogs von Lerma. Der Herzogspalast bestimmt heute noch das Stadtbild. Einige Kirchen und Klöster aus Lermas Blütezeit lohnen den Stadtrundgang.
Dann fahren Sie zurück zu Ihrem Hotel in Burgos.
6. Tag: Burgos – Fromista LEON
Tagesetappe ca. 210 km
Ihre Reise geht weiter zunächst nach Fromista (7. Station auf dem Jakobsweg).
Hier besuchen Sie die romanische Kirche San Martin, die Ende des 11. Jhs. in nur etwa 20 Jahren erbaut wurde. San Martin gehört zu den bedeutendsten romanischen Kirchen in Spanien.
Einzigartig sind der reiche Figurenschmuck und andere hervorragende Steinmetzarbeiten. Die insgesamt 96 Kapitelle der Kirche sind jedes ein ganz eigenes, filigranes Kunstwerk!
Dann fahren Sie weiter nach Leon mit rund 125.000 Einwohnern Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Seine größte Blüte hatte Leon im 11.-13. Jh. als Hauptstadt des Königreichs Leon, das ein wichtiger Vorläuferstaat des heutigen Spaniens war.
Sie unternehmen einen Stadtrundgang durch die heutige Universitätsstadt. Der zentrale Platz und Drehscheibe zwischen Neu- und Altstadt ist die Plaza de San Marcelo.
Gegenüber dem Rathausplatz hat der katalanische Architekt Gaudí den neogotischen Palast Casa de Botines gebaut. Gleich daneben liegt der Palacio de los Guzmanes, ein aus dem 16. Jh. stammender Renaissance-Bau mit schönem Innenhof.
Von hier haben Sie einen guten Blick auf das berühmteste Bauwerk Leons, die beeindruckende gotische Kathedrale St. Maria de la Regla aus dem 13. Jh.
Der neben der Kathedrale bedeutendste Bau ist die Basílica de San Isidoro aus dem 11. Jh. Einzigartig darin das "Panteon de los Reyes" mit reichen Wandmalereien. Das Panteon ist eine der bedeutendsten mittelalterlichen Grablegen, in dem 32 Mitglieder des leonesischen Königshauses ruhen.
7. Tag: Leon - Astorga - Ponferrada - O Cebreiro - LUGO
Tagesetappe ca. 230 km
Heute reisen Sie weiter nach Astorga, bekannt für die Kathedrale Santa Maria aus dem 15. Jh. und den einzigartigen Bischofspalast, den Antoni Gaudi gegen Ende des 19. Jhs. errichtete.
Ihr nächstes Ziel ist Ponferrada, die 10. Station auf dem Jakobsweg. Die große Burg der Templer mit mächtigen Mauern und Türmen überragt die Stadt, in deren Altstadt es noch einige schöne historische Gebäude gibt.
Sie fahren weiter nach Westen. Auf dem Cebreiropaß (1.293 m) geht es dann in die Berge nach Cebreiro. Dieses Dörfchen - auch "Tor Galiciens" genannt - ist die 11. Station auf dem Jakobsweg.
Wer den Paß geschafft hatte, hatte das schwierigste Stück des Pilgerwegs geschafft. Auf das 9. Jh. geht die kleine Wallfahrtskapelle St. Maria la Real zurück. Sie ist die älteste Pilgerkirche am Jakobsweg.
Hier ereignete sich im 14. Jh. das "Wunder vom galicischen Gral", dessen Legende sich in ganz Europa verbreitete.
Neben der Kirche sehen Sie die für Galicien einstmals typischen "Pallozas", einfache, strohgedeckte Steinhütten ohne Schornstein und Fenster, die sich bis in keltische Zeiten zurückverfolgen lassen.
Ihr Tagesziel Lugo wurde von den Römern gegründet und ist die älteste Stadt in Galicien. Die Altstadt liegt auf einem Hügel und wird heute noch von der Römischen Stadtmauer umgeben. Eine eindrucksvolle Anlage mit 6-8 m dicken und bis zu 12 m hohen Mauern, verstärkt durch 85 Türme. Es ist die am besten erhaltene römische Stadtmauer und seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie spazieren über die alte Stadtmauer, die interessante Blicke auf die Altstadt ermöglicht.
8. Tag: Lugo - SANTIAGO DE COMPOSTELA
Tagesetappe ca. 120 km
Das Ziel ist erreicht: Die Kathedrale von Santiago de Compostela ist die 13. und letzte Station des Pilgerwegs. Wenn Sie mögen, können Sie sich nach einem alten galicischnm Brauch mit einem Schnaps stärken.
Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und der meistbesuchte Wallfahrtsort Spaniens. Die Stadt mit ihren unzähligen Kirchen, Palästen, prächtigen wie lauschigen Plätzen und Arkadengassen gewinnt ihr besonderes Flair durch die kontrastreiche Mischung von Pilgertouristen, Studenten und den Bauern der Umgebung, die zu den Markttagen in die Stadt kommen. Genießen Sie dieses besondere Flair.
Der bedeutendste Bau ist die Kathedrale aus dem 11. bis 13. Jh, die insgesamt dritte Kirche über dem Apostelgrab.
Vom Obradoiro-Platz, der von prächtigen Gebäuden eingerahmt ist, erreicht man über die barocke Freitreppe die "Portico de la Gloria".
Diese Spitzenleistung romanischer Bildhauerkunst besteht aus einer Christusszene, Propheten, Engeln, den 24 Ältesten der Apokalypse mit verschiedenen Musikinstrumenten, Fegefeuer und Weltgericht. In der Mitte thront der Hl. Jakobus auf einer Säule.
Wenn der Pilger endlich seine Hände auf diese Säule legen konnte, um den Heiligen um Erfüllung seiner Wünsche zu bitten, hatte die oft monatelange Wallfahrt ihr Ziel erreicht.
Das Grabmal des Jakobus befindet sich in der Krypta unter dem Hauptaltar. Hinter dem Altar führt eine Treppe zu einer Statue des Heiligen, die von den Pilgern umarmt werden kann.
Nach einem geführten Rundgang durch die Stadt ist der Nachmittag zu Ihrer freien Verfügung für eigene Entdeckungen.
Lassen Sie den Abend mit Tapas und einem Glas Wein ausklingen.
9. Tag: SANTIAGO DE COMPOSTELA: FREIZEIT ODER KAP FINISTERRE
Genießen Sie einen freien Tag in Santiago de Compostela.
Oder nehmen Sie teil an unserem optionalen Tagesausflug ans "Ende der Welt" zum Kap Finisterre (ca. 200 km, Buchung und Bezahlung vor Ort).
Entlang der südgalizischen Küste fahren Sie nach Noia. In diesem Hafen kamen einst Pilger aus aller Herren Länder an, um von hier aus nach Santiago zu pilgern. Weil Noia einige hübsche Paläste und Kirchen besitzt, nannten sie den Ort "Kleines Santiago". Sehenswert ist die Wehrkirche San Martiño und der Friedhof der Kirche Santa Maria a Nova. Rund 500 Grabsteine aus dem Mittelalter tragen Zunftzeichen und geometrische Bilder statt Namen.
Weiterfahrt in den schönen Fischerort Muros. Die denkmalgeschützte Altstadt hinter dem Hafen, beherbergt die spätgotische Pfarrkirche San Pedro und die ältere gotische Kirche Virxe do Camiño. Schmale Gassen mit den Namen "Geduld", "Schmerz" oder "Gesundheit" führen zu kleinen Plätzen, Kapellen und Wegkreuzen.
Danach erreichen Sie das Kap Finisterra, den berühmtesten Ort an der Todesküste. Kelten, Römer und mittelalterliche Pilger vermuteten hier das Ende der Welt. Beim Besuch des Leuchtturms glaubt man tatsächlich, am äußersten Rand der Erdscheibe zu stehen. Ein Spaziergang entlang des Hafens zur romanischen Kirche Santa Maria das Areas lohnt sich. Sie ist das letzte Gotteshaus am Jakobsweg.
Am Abend genießen Sie als krönenden Abschluß dieser erlebnisreichen und geschichtsträchtigen Rundreise in geselliger Runde ein Abschiedsabendessen in einem galizischen Restaurant.
10. Tag: Santiago de Compostela - FRANKFURT
Tagesetappe ca. 15 km
Ihre Erlebnisreise auf dem Jakobsweg durch Nordspanien geht heute leider zu Ende.
Transfer zum Flughafen.
Linienflug von Santiago de Compostela nach Frankfurt.
Ankunft am gleichen Tag.