2. Tag: Chennai - MAHABALIPURAM
Tagesetappe ca. 60 km
Auf der Ostseite von Südindien fahren Sie von Chennai entlang der Koromandelküste nach Mahabalipuram, auch Mamallapuram genannt, das direkt an der Küste liegt.
Mahabalipuram war die bedeutendste Hafenstadt und zweite Hauptstadt der tamilischen Pallava-Dynastie, die ihre große Blüte in Südindien zwischen 575 und 897 n. Chr. hatte.
Vom 5.-8 Jh. entstanden hier einige der bedeutendsten Bauten südindischer Tempelarchitektur, die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Die Tempel lagen damals landeinwärts. Nachdem sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch die Küstenlinie verschoben hat, liegen die Tempel heute direkt am Strand.
Sie besuchen die "Fünf Rathas", Tempel mit reichem Figurenschmuck, die jeder aus einem einzigen Felsblock gehauen wurden. Ratha bedeutet "Wagen" und diese in Indien einzigartigen Tempel erinnern an alte Tempel- oder Prozessionswagen.
Der unvergleichliche Küstentempel (Shore Tempel) ist vermutlich der letzte erhaltene Tempel eines riesigen Komplex, der sich 10 km weit erstreckt haben soll. Die Ruinen dieser Bauten dürften heute im Meer liegen.
Neben den Tempeln ist das Flachrelief "Herabkunft des Ganges" (auch "Buße des Arjuna" genannt) von größter kulturhistorischer Bedeutung. Mit einer Fläche von 27 m Länge und 9 m Höhe ist es vielleicht auch das größte Flachrelief der Welt. Es zeigt Szenen aus dem indischen Mahabharata-Epos:
Die Göttin Ganga (Ganges), die auf die Erde herabsteigt und den Bußgang des Königs Arjuna. Außerdem sind Tiere und viele Figuren aus dem alltäglichen Leben und der reichen hinduistischen Bilderwelt der Götter und Heiligen dargestellt, ein Meisterwerk der Steinmetzkunst!
Anschließend beziehen Sie Ihr Hotel direkt am Strand der Koromandelküste. Den Rest des Tages können Sie am schönen Sandstrand entspannen.
3. Tag: Mahabalipuram – PONDICHERRY: SRI AUROBINDO ASHRAM
Tagesetappe ca. 140 km
Heute setzen Sie Ihre Reise durch Südindien fort. Weiter entlang der schönen Koromandelküste geht Ihre Fahrt nach Pondicherry.
Im 18. Jh. wurde Pondicherry als französische Kolonie gegründet und erst 1956 von Frankreich an die Indische Union abgetreten. Noch heute erinnern viele Gebäude an die Kolonialzeit und es gibt Straßen, in denen man sich eher in Europa als am Südende des indischen Subkontinents fühlt.
Bei einer kleinen Stadtrundfahrt am Nachmittag mit einer Fahrrad-Rickscha lernen Sie Pondicherry kennen und besuchen den Ashram.
In Pondicherry gründeten 1926 der Philosoph, Guru und Yogi Sri Aurobindo und seine spirituelle Partnerin Mirra Alfassa einen Ashram. Der Sri Aurobindo Ashram entwickelte sich zu einem bis heute bedeutenden Meditationszentrum, das "Mutter" Mirra Alfassa bis zu ihrem Tod 1973 leitete.
Sie gründete auch Auroville als beispielhafte "Stadt der Zukunft", in der Menschen aller Hautfarben, Nationalitäten und Religionen friedlich zusammenleben. Heute ist Auroville ein Vorort von Pondicherry, in dem auch viele Ausländer wohnen.
4. Tag: Pondicherry - Chidambaram - Darasuram - TANJORE (THANJAVUR)
Tagesetappe ca. 180 km
Die heutige Etappe Ihrer Südindienreise bringt Sie von der Koromandelküste in das Landesinnere nach Tanjore. Unterwegs besuchen Sie in den Städten Chidambaram und Darasuram für ganz Südindien bedeutende Tempelanlagen.
Der Nataraja-Tempel in Chidambaram ist Gott Vishnu geweiht, der in Chidambaram der frommen Überlieferung zufolge einen kosmischen Tanz aufgeführt hat. Die Darstellung vom tanzenden Shiva in einem stilisierten Flammenkreis ist heute eine der weltweit berühmtesten Darstellungen des Hinduismus.
Die Verehrung des tanzenden Shiva geht bis in das 7. Jh. zurück. Der heutige Tempel wurde von den Chola-Königen ab dem 11. Jh. erbaut. Das Heiligtum umgeben vier Mauerringe, gekrönt von vier farben- und figurenprächtigen Gopuram (Tortürmen), die sich bis zu 40 m hoch in den Himmel erheben.
Der Nataraja-Tempel ist eines der bedeutendsten Shiva-Heiligtümer in Indien und Chidambaram ist einer der heiligsten Orte Indiens.
In dem Städtchen Darasuram besuchen Sie die Airavatesvara-Tempel, der im 12. Jh. während der Chola-Dynastie erbaut wurde. Er gehört zu den "3 großen Tempel der Chola-Dynastie" und seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Dann geht Ihre Fahrt weiter nach Kumbakonam. Im Umland werden viele Betelnüsse angebaut. Sie besuchen ein typisches Dorf in Tamil Nadu und unternehmen eine kleine Fahrt mit einem Ochsenkarren.
Dann erreichen Sie das Ziel der heutigen Fahrt, Tanjore, das eigentlich Thanjavur heißt.
Tanjore ist die alte Hauptstadt der Chola-Dynastie. Das Chola-Reich (ca. 9.-13. Jh.) war einst eine der stärksten und kulturhistorisch bedeutendsten Mächte Südostasiens.
5. Tag: TANJORE (THANJAVUR) - TRICHY
Tagesetappe ca. 120 km
Am Morgen unternehmen Sie einen Ausflug in eine Großstadt mit etwa 780.000 Einwohnern und einem kaum aussprechbaren Namen: Tiruchirappalli, deshalb meist auch nur kurz "Trichy" genannt.
Sie besuchen das berühmte Wahrzeichen der Stadt, das Rock Fort, das sich imposant auf einem 83 m hohen Felsen erhebt. 437 Stufen wollen erklommen werden, bevor ein phantastischer Ausblick Sie für die Mühen entlohnt. Von hier oben überblicken Sie die ganze Stadt, den Fluß Cauvery und den riesigen Komplex des Ranganatha-Tempels.
Auf der Insel Srirangam im Fluß Cauvery liegt die Tempelstadt Ranganatha, erbaut im 13.-17. Jh. Mit einer Fläche von 960 x 825 m ist es das größte Vishnu-Heiligtum in Südindien.
Die äußere Umfassungsmauer zieren 21 prächtige Gopuram (Tortürme), deren höchster mehr als 70 m hoch aufragt! Sieben Höfe gruppieren sich um den eigentlichen Tempel. In den äußeren Höfen sind Unterkünfte für Pilger, Lagerräume und ein ganzer Basar untergebracht.
Fahrt zurück nach Tanjore, wo Sie den Brihadisvara-Tempel besuchen.
Um 1000 n. Chr. erbaut, ist dieser Tempel die Krönung der Architektur des Chola-Reichs und einer der großartigsten Tempel, die jemals in Indien errichtet wurden!
Mit überreichem Figurenschmuck erhebt sich der Hauptturm über 16 Stockwerke 66 m in die Höhe. Ein 80 t schwerer Monolith schließt den Turm ab. Im Innenhof liegt ein Stier aus schwarzem Granit: Nandi, Shivas Reittier. 4 m hoch und 5 m lang ist es die zweitgrößte Nandifigur in Indien.
Zur indischen Kultur gehört auch die indische Küche. Bei einer Kochdemonstration sehen Sie, wie man am besten mit den berühmten indischen Gewürzen umgeht. Ein indisches Abendessen beschließt diesen erlebnisreichen Tag.
6. Tag: Tanjore - Chettinad - MADURAI
Tagesetappe ca. 160 km
Auf der Fahrt nach Madurai besuchen Sie die Stadt Karaikkudi in der Region Chettinad.
Hier leben die Nattukottai Chettiar, eine Händlerkaste, die im 19.Jh. zu beträchtlichem Wohlstand gelangt ist. Sichtbares Zeichen ihres Wohlstands waren die teils sehr aufwendig und großzügig erbauten Wohnhäuser, die fast schon kleinen Palästen ähneln.
Es wurden die teuersten Baumaterialien, wie z.B. Marmor aus Italien verbaut. Viele dieser Anwesen werden heute zu Hotels umgebaut.
Berühmt ist auch die Küche von Chettinad, die im Gegensatz zu der sonst meist vegetarischen Küche in Tamil Nadu viel Fleisch, besonders Geflügel verwendet. Der Klassiker ist ein scharf gewürztes Hühnercurry.
Dann geht Ihre Reise weiter nach Madurai, die kulturelle Hauptstadt des Bundesstaats Tamil Nadu.
Die "heimliche Hauptstadt Südindiens" hat etwa 1,3 Mio. Einwohner. Charmante Gäßchen und bunte Märkte erwarten Sie. Es ist eine der ältesten Städte in Südindien und seit vielen Jahrhunderten ein Zentrum der Gelehrsamkeit und der frommen Pilger.
Minakshi, Shivas Frau, ist die Schutzheilige der Stadt. Ihr zu Ehren wurde der überwältigende Minakshi-Tempel im 17. Jh. errichtet.
Mit seiner unübersehbaren Fülle von Figuren, leuchtenden Farben und täglich mehr als 10.000 Pilgern ist der Minakshi-Tempel einer der großen Höhepunkte jeder Reise durch Südindien!
Den ganzen, rechteckigen Tempelbezirk (300 x 500 m) umschließen Mauern. Darin liegt der eigentliche Tempel (200 x 250 m), ebenfalls von Mauern umgeben. Auf jeder Seite öffnet ein Tor den Zugang zum Tempel.
Diese Tortürme (Gopuram) sind einzigartige Monumente südindischer Baukunst: bis zu 50 m hoch steigen sie in den Himmel, auf bis zu neun Stockwerken tummeln sich farbige Figuren von Göttern, Dämonen, Zwergen, Riesen und anderen Wesen. Man kann sich kaum sattsehen an der Vielfalt und Fantasie der Darstellungen.
Der Minakshi-Tempel gehört zu den bedeutendsten und größten Tempelanlagen in Indien.
Dann besichtigen Sie den Palast des Königs Thirumalai Nayak aus dem Jahr 1636. In 23 m Höhe wölbt sich eine riesige Kuppel über dem Thronsaal, 12 m hohe Säulen tragen das Dach, 84 x 50 m mißt der Innenhof.
Am Abend können Sie im Minakshi-Tempel eine hinduistische Zeremonie erleben, in der Gott Shiva den Tempel Minakshis besucht, um sich schlafen zu legen. Begleitet von farbenfroh geschmückten Tempel-Elefanten und Schwärmen von Blumenverkäufern, Musikanten und Priestern wird ein Bildnis von Shiva durch den Tempel getragen. Ein großartiges Erlebnis!
7. Tag: Madurai - PERIYAR-NATIONALPARK
Tagesetappe ca. 140 km
Heute verlassen Sie den Bundesstaat Tamil Nadu und fahren nach Kerala.
Kerala ist das Land "wo der Pfeffer wächst". Gewürzplantagen, auf denen Pfeffer, Curry, Muskatnuß und Ingwerknollen angebaut werden, säumen Ihren Weg in die grünen Cardamon Hills zum Wildschutzgebiet Periyar.
Periyar wurde 1982 zum Periyar-Nationalpark. Mit einem Boot fahren Sie auf gewundenen Kanälen und dem aufgestauten See durch den Dschungel des Periyar Nationalparks.
Mit etwas Glück kann man viele Tiere entdecken. Besonders in der Trockenzeit (Dezember - April) kommen die Tiere zum Trinken ans Ufer: Affen, Nilgiri, Rotwild, zahlreiche Elefanten und vielleicht sogar ein Tiger.
Es gibt hier mehr als 240 Vogelarten und 112 Arten von Schmetterlingen. Periyar ist ein kleines Paradies und mit seiner Ruhe, seinem Wasser und den vielen Palmen typisch für die Landschaft von Kerala.
Am Abend erleben Sie Vorführung von "Kalaripayattu", eine der ältesten Kampfkünste der Welt. Die Kampfart wurde in Südindien entwickelt und wird heute noch besonders in Kerala gepflegt.
8. Tag: Periyar - KUMARAKOM (KERALA BACKWATERS)
Tagesetappe ca. 180 km
Vorbei an den für Kerala typischen Tee- und Gewürzplantagen geht Ihre Reise durch Südindien weiter nach Kumarakom an den berühmten Backwaters von Kerala.
Unterwegs besuchen Sie eine Teeplantage.
Kumarakom liegt am Ufer des Vembanad-See, einem Vogelschutzgebiet mit vielen Arten von Wasservögeln.
Verbringen Sie einen erholsamen Nachmittag in einem grünen Paradies!
9. Tag: Kumarakom - ALEPPEY (KERALA BACKWATERS / HAUSBOOT)
Die berühmten Backwaters von Kerala erstrecken sich etwa 60 km südlich von Cochin entlang der Malabarküste. Reisbarken waren früher die einzigen Transportmittel in dieser unzugänglichen Gegend.
Hier beziehen Sie Ihr Hausboot, in Kerala "Kettuvallom" genannt.
Es ist ein moderner Nachbau einer typisch keralischen Reisbarke. Sie bietet Platz für 2-6 Personen mit separaten Schlafräumen, moderner Dusche/WC, gemütlichem Aufenthaltsraum und sogar einem Balkon mit bequemen Kissen. In der Küche im hinteren Teil des Bootes werden typisch keralische Gerichte mit Gemüse und frischem Fisch zubereitet.
Das Hausboot wird entweder von einem Motor angetrieben oder in traditioneller Weise mit Stangen gestakt. So gleiten Sie gemächlich durch die wunderschönen Backwaters, einen Wassergarten aus 41 Flüssen, Kanälen und unzähligen großen und kleinen Lagunen.
Abends liegt das Boot vor Anker. Auf ihren Booten zünden die Fischer ihre Lampen an, so daß kleine Lichter über das Wasser schweben. Ein farbenprächtiger Sonnenuntergang läßt den Tag ausklingen - das Leben kann so einfach sein
... 10. Tag: Kerala Backwaters - COCHIN (KOCHI)
Tagesetappe ca. 60 km
Bei Sonnenaufgang weckt Sie das Gezwitscher der Vögel. Während des Frühstücks an Bord herrscht auf dem Wasser und am Ufer ein reges Treiben, wenn die Fischer ihre Arbeit beginnen.
Leider endet heute die urtümlich gemütliche Fahrt mit dem Hausboot. Aber der nächste Höhepunkt Ihrer Reise durch Südindien durch erwartet Sie, das historische Cochin.
Cochin - auch Kochi genannt - ist mit rund 1,2 Mio. Einwohnern nicht nur die größte sondern auch die historisch bedeutendste Stadt in Südindien an der Malabarküste.
Malerisch auf verschiedenen Inseln und Halbinseln gelegen, reichen die Anfänge der alten Seefahrerstadt zurück in die Zeiten der ersten portugiesischen Entdecker Pedro Alvarez Cabral, Vasco da Gama und Francisco D'Albuquerque.
Seit dem Jahr 1500 trieben sie von Cochin aus Handel entlang der Malabarküste, die bis heute berühmt ist für ihre Gewürze und den Beinamen "Pfefferküste" wohl verdient.
Die Portugiesen blieben nicht lange allein. Es folgten bald Holländer und Briten sowie viele andere Menschen der unterschiedlichsten Kulturen und Religionen, die der immer bedeutender werdende Handelsort anzog.
Bis heute zeichnet sich Cochin durch ein buntes Gemisch der Menschen und Kulturen aus, in dem Juden, Muslime und Christen ziemlich friedlich beisammen leben.
Sie erkunden die Altstadt, die auf der Spitze einer Halbinsel liegt. Im ältesten Stadtteil Kochi Fort bauten 1503 die Portugiesen Fort Manuel, die erste europäische Festung auf indischem Boden.
Am Ufer sehen Sie große Holzkonstruktionen, mit denen große Netze ins Meer gesenkt werden. Diese Fangtechnik stammt aus China und wurde zu Zeiten von Kublai Khan von chinesischen Händlern nach Indien gebracht.
Im Schatten alter Bäume sehen Sie hübsche Häuser aus den Zeiten der Holländer und Engländer.
Fast am Meer steht die St. Francis-Kirche. 1503 von portugiesischen Franziskanern gegründet, ist sie die älteste Kirche in Indien. Hier wurde 1524 Vasco da Gama beigesetzt bevor er 1538 nach Lissabon überführt wurde.
Von der Kirche ist es nicht weit bis zum Mattancherry Palast. Er wurde 1555 von den Portugiesen errichtet und später von den Holländern als Residenz für den Raja von Cochin umgebaut. Daher kommt auch der zweite Name "Dutch Palace". Sehenswert sind die Wandmalereien.
Hinter dem Mattancherry Palast liegt die Judenstadt und die Synagoge. Sie geht auf das Jahr 1567 zurück. Der Fußboden ist mit handgemalten chinesischen Fliesen ausgelegt.
Danach bummeln Sie durch das alte Judenviertel, in dem es viele Antiquitätengeschäfte gibt. Etwas südlich liegt der Stadtteil Mattancherry, damals wie heute ein wichtiger Handelsplatz für Gewürze. Überall duftet es in den engen Gassen nach Zimt, Nelken, Pfeffer und anderen Gewürzen.
Am Abend erleben Sie eine Kathakali-Tanzvorführung. Darsteller mit lebendig bemalten Gesichtern und aufwendigen Kostümen erzählen Geschichten aus den alten Hindu-Epen. Seit mehr als 1500 Jahren wird diese Art des Tanzes in Kerala gepflegt.
11. Tag: COCHIN (KOCHI)
Heute endet leider Ihre herrliche Rundreise durch Südindien von Madras nach Kerala und Cochin (Hotel Check-out 11 Uhr).
Fahrt zum Flughafen in Cochin.
Weiterreise oder Heimflug in eigener Regie.
Hierbei sind wir Ihnen auf Wunsch gerne behilflich.