2. Tag: Kruttinnen - Eckertsdorf - Nikolaiken
Mit dem Bus fahren Sie in das Dorf Kruttinnen. Hier, am nordwestlichen Rand der Johannisburger Heide, schlängelt sich ein besonders schönes Flüßchen durch die masurische Landschaft: Die idyllische, glasklare Kruttinna, deren Uferlandschaft noch ganz ursprünglich ist.
Im Fischerdorf Krutinnen (Krutyn) haben Sie Gelegenheit, die schönen Holzhäuser zu bewundern und das Masurische Museum zu besuchen. Wenn Sie mögen, können Sie sich mit einem traditionellen Stocherkahn über die Kruttinna staken lassen und dabei die urtümliche Landschaft genießen (Buchung und Bezahlung vor Ort).
Ihr nächstes Ziel ist Eckertsdorf (Wojnowo). Das kleine Dorf mit heute kaum mehr als 200 Einwohnern wurde im frühen 19. Jh. von Philipponen gegründet. Diese Sekte der Altgläubigen wurde in Rußland verfolgt und deshalb siedelten sie im Ausland.
In den 1840er Jahren bauten die Philipponen ihre orthodoxe Kirche und gründeten am Ufer des Drusensee ein Philipponen-Kloster. Das Kloster ist seit 1945 verwaist, aber der orthodoxe Friedhof mit typischen Holzkreuzen wird gepflegt.
Am Ufer des Spirdingsees erwartet Sie die MS CLASSIC LADY. Mit einer Fläche von mehr als 120 qkm ist der Spirdingsee der größte See in Masuren. Während Sie ein gutes Mittagessen aus der Bordküche genießen, fährt Ihr Schiff in Richtung Nikolaien, wo Sie am Nachmittag ankommen.
Nikolaiken (Mikolajki) ist ein hübsches Masurenstädtchen mit knapp 4.000 Einwohnern. Mit seinen Segelbooten und Schwänen ist es ein beliebter Urlaubsort. Nikolaiken hat eine schöne Uferpromenade am Nikolaiker See, wo sich die Sommerfrischler treffen.
Auf dem Marktplatz sehen Sie das Denkmal für den Stinthengst. Der König der Fische sorgt der Sage zufolge für den Fischreichtum und damit für die Existenzgrundlage des alten Nikolaiken. Heute lebt Nikolaiken von Touristen und Seglern.
3. Tag: Zondern – Sensburg – Sorquitten – Fünf-Seen-Route - Wilkassen
Am Vormittag bringt der Bus Sie in das Dorf Zondern (Sadry), nahe am Notister See gelegen. Die Familie Dickti hat in dem Haus, in dem ihre Vorfahren schon seit 200 Jahren gewohnt haben, in privater Initiative ein Museum eingerichtet, das das bäuerliche Leben in Masuren zeigt.
Sie fahren weiter durch Masuren über Sensburg (Mragowo), das schön gelegen ist zwischen Juno-See und Czos-See und weiter nach Südwesten nach Sorquitten (Sorkwity).
Der kleine Ort liegt zwischen Lampatzki-See und Gehlandsee. Sehenswert ist die alte evangelische Kirche, die bereits im 15. Jh. gegründet wurde. Auch das Schloß in einem englischen Landschaftspark gehört zu den Sehenswürdigkeiten. Es wurde 1788 als Residenz des Gutherrn im englischen Tudor-Stil erbaut. In den beiden Weltkriegen wurde die Inneneinrichtung weitgehend zerstört, so daß man heute die Baulichkeiten nur von außen besichtigen kann.
Nach dem Mittagessen an Bord beginnt Ihre romantische Schiffsfahrt auf der Fünf-Seen-Route. Eine eindrucksvolle Schiffsreise auf masurischen Seen und verschiedenen Kanälen zwischen den Seen liegt vor Ihnen.
Von Nikolaiken fahren Sie nach Norden durch das Talter Gewässer in den Talckikanal (ca. 1 km) und dann quer durch den Taltersee. Über den Grünewalder Kanal (ca. 0,5 km) erreichen Sie den kleinen Koteksee und weiter durch den Immenhagener Kanal (ca. 1,3 km) in den Schmidtsdorfer See.
Bei Schmidtsdorf (Szymonka) fahren Sie durch den Schmidtsdorfer Kanal (ca. 1,6 km) zum Großen Henselsee und weiter durch den Kröstensee. Schließlich fahren Sie über den Seitensee in den Löwentinsee und erreichen Ihr Tagesziel Wilkassen (Wilkasy).
4. Tag: Wilkassen - Lötzen - Heilige Linde - Wolfsschanze - WILKASSEN
Von Wilkassen fahren Sie mit dem Bus nördlich am Löwentinsee entlang nach Lötzen. Kurz vor der Stadt liegt die beeindruckende preußische Festung Boyen, die die Landenge bewacht.
Das Städtchen Lötzen (Gizycko) mit knapp 30.000 Einwohnern liegt ungefähr in der geographischen Mitte der Masurischen Seenplatte auf einer Landenge zwischen Löwentinsee und Kissainsee.
Beide Seen sind durch Kanäle miteinander verbunden: Der Löwentinkanal verläuft im Süden außerhalb der Stadt; der Lötzener Kanal läuft im eleganten Bogen mitten durch die Stadt. Hier wird der Kanal von einer technisch außergewöhnlichen Drehbrücke überquert.
Um die Boote auf dem Kanal passieren zu lassen, wird die 100 t schwere Brücke zu bestimmten Zeiten zur Seite gedreht. Als die Brücke 1889 erbaut wurde, geschah dies von Hand durch nur einen einzigen Brückenführer; heute ersetzt ein Elektromotor die Muskelkraft.
Im Zentrum von Lötzen und etwas oberhalb vom Hafen erhebt sich die schöne evangelische Kirche, die nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde, dem berühmten, langjährigen Chef- und Hofarchitekten von Preußen.
Von der Kirche geht der Blick über den Hafen, in dem nicht nur Ausflugsschiffe liegen sondern auch viele Segelboote. Dank seiner zentralen Lage an zwei großen Seen ist Lötzen ein idealer Standort für Segler und andere Wassersportler.
Ihr nächstes Ziel ist die barocke Wallfahrtskirche "Heilige Linde". Hier sehen und hören Sie die einzigartige Orgel mit beweglichen Figuren.
Dann fahren Sie weiter, teils durch wunderbare Eichenalleen, in den Rastenburger Stadtwald.
Östlich von Rastenburg (Ketrzyn), verborgen im dichten Wald, liegen die Bunkerruinen der "Wolfsschanze", Führerhauptquartier zwischen 1940 und 1944. Graf Schenk von Stauffenberg hatte hier am 20. Juli 1944 das mißglückte Attentat auf Hitler unternommen. Auf dem Gelände sehen Sie die mehrere Meter dicken Bunkerwände. Geblieben sind nur die Schwärme von Mücken und Bremsen, die wie eh und jeh den Menschen zusetzen.
Nach den finsteren Massen gesprengten Betons erfreut sich das Auge noch mehr am wunderschönen Masuren: Goldene Sonnenstrahlen auf den wogenden Getreidefeldern, zahllose Störche, die gravitätisch durch die Landschaft stolzieren und ein unvergeßliches Vogelgezwitscher.
Durch die sanft rollende Landschaft Masuren, durch Felder und Wiesen, kleine Dörfchen mit mächtigen Storchennestern, vorbei an einsamen Bauernhöfen und an größeren und kleinen Seen entlang fahren Sie zurück nach Wilkassen am Löwentinsee. Hier gehen Sie wieder an Bord der MS CLASSIC LADY.
Heute ist Ihr letzter Abend an Bord. Die Küche bewirtet Sie mit einem Abschiedsessen mit ostpreussischen Spezialitäten.
5. Tag: Wilkassen - Allenstein - Marienburg - DANZIG
Sie verlassen die Masurische Seenplatte und fahren mit dem Bus durch Ostpreußen nach Allenstein (Olsztyn). Die Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren hat knapp 180.000 Einwohner.
Die Altstadt ist nach den Verwüstungen im Februar und März 1945 weitgehend restauriert worden. Aus der Zeit der Stadtgründung 1353 sind noch das alte Rathaus erhalten, Teile der Stadtbefestigung und der Ordensburg.
In der Burg residierte von 1516 bis 1519 Nikolaus Kopernikus als Kanzler des ermländischen Domkapitels bevor er in der gleichen Funktion nach Frauenburg zurückkehrte.
Sie fahren weiter in Richtung Danzig und besuchen die mächtige Marienburg.
Die Marienburg des Deutschen Ordens liegt am Ufer des Nogat, einem kleinen Seitenfluß der Weichsel. Mit einer Länge von 750 m ist sie die größte Burganlage des Deutschen Ordens und der größte Ziegelsteinbau in Europa!
Auch hier haben polnische Restaurateure ganze Arbeit geleistet und die Marienburg nach schweren Kriegsschäden wiederhergestellt. Seit 1997 gehört die Marienburg zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Sehr harmonisch verbindet sich das Rot der Backsteine mit dem Grün der Landschaft. Hier residierten die Hochmeister des Ordens von 1309 bis 1454.
Bei einer Führung lernen Sie die imposante Festung auch von innen kennen. Sie besichtigen das Mittelschloß, das Hochschloß mit der Marienkapelle und den Hochmeisterpalast mit dem einzigartigen Sommerremter, dessen gotische Decke nur von einer einzigen schlanken Säule getragen wird.
Zusammen mit der luftigen Fensterfront gilt der Sommerremter als einer der schönsten gotischen Räume in Europa!
Von der Marienburg sind es dann nur noch wenige Kilometer bis Danzig, wo der Bus Sie zu Ihrem Hotel bringt.
6. Tag: DANZIG - OPTIONAL: KLOSTER OLIVA - ZOPPOT
Am heutigen Tage entdecken Sie bei einer Stadtführung die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Danzig.
Seit mehr als tausend Jahren spielt die Hafenstadt Danzig eine wichtige Rolle in der Geschichte Europas. Nach schweren Kriegszerstörungen detailgetreu wieder aufgebaut, beeindruckt die Altstadt ihre Besucher wieder mit prachtvollen Patrizierhäusern, dem Rechtstädtischen Rathaus mit seinem 82 m hohen Turm, der Marienkirche, der Langgasse, dem Langen Markt mit Neptunbrunnen und Frauengasse.
Eines der bekanntesten Gebäude ist das historische Krantor am Fluß Mottlau. Es diente zugleich als Stadttor und Kran, der über zwei große Holzräder von Menschenkraft angetrieben wurde.
In der Altstadt und am Ufer der Mottlau finden Sie viele der für Danzig typischen Bernsteingeschäfte.
Rest des Tages zur freien Verfügung.
Oder Sie nehmen teil an unserem optionalen Ausflug:
Danzig bildet zusammen mit Gdingen und Zoppot den Wirtschaftsraum "Dreistadt" an der Danziger Bucht, den Sie am Nachmittag erkunden.
Wenige Kilometer westlich von Danzig liegt das Kloster Oliva, das im 12. Jh. gegründet wurde. Reich und bedeutend wurde das Kloster u.a. durch das vom Deutschen Orden verliehene Monopol, Bernstein zu sammeln. Hier besuchen Sie die Klosterkirche, die ihr heutiges Aussehen im Zeitalter des Barock erhalten hat. Weithin berühmt ist die herrliche Orgel mit 7.500 Pfeifen, die Sie bei einem kleinen Orgelkonzert hören.
Zu den Besitzungen des Klosters Oliva gehörte im Mittelalter auch das Dorf Zoppot. Heute ist Zoppot ein beliebter Kur- und Badeort, den Sie als nächstes besuchen. Sie flanieren über Europas längste hölzerne Seebrücke, die sich mehr als 511 m weit in die Ostsee erstreckt. Auf der Seebrücke gibt es verschiedene Gaststätten.
Dann fahren Sie zurück nach Danzig. Wenn die Zeit noch reicht können Sie noch etwas in eigener Regie bummeln und vielleicht schönen Bernsteinschmuck kaufen.
Am Abend genießen Sie in einem Restaurant in der Danziger Altstadt ein stilvolles Abschiedsessen.
7. Tag: Danzig - HEIMREISE
Heute endet Ihre erlebnisreiche Rundreise mit dem Schiff durch Masuren und mit dem Bus durch Ostpreussen nach Danzig.
Nach dem Frühstück Transfer vom Hotel zum Flughafen oder Bahnhof in Danzig.
Von dort individuelle Heimreise.